Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

27. Internationale Thüringenpokal am 24.03.2018 "Glänzendes Abschneiden in Bad Blankenburg"

Beitrag von Stephan Fröhlich (LLZ Trainer)

Am Samstag den 24.03.2018 fand in Bad Blankenburg der renommierte Internationale Thüringen Pokal der Frauen U18 und U21 statt. Dieses Turnier, welches zum insgesamt 27. Mal stattfand, bot abermals ein großes internationales Teilnehmerfeld mit Sportlerinnen u.a. aus Japan, Brasilien, Südafrika und sogar aus Australien.

In der U18 starteten 4 Sportlerinnen vom JVST. Allen voran trumpfte Friederike Stolze vom SV Halle -63kg ganz groß auf, denn am Ende eines langen und harten Wettkampftages konnte sie voller Stolz und Freude die Goldmedaille entgegennehmen. In ihrem Auftaktduell siegte sie gegen Marli Meiring aus Südafrika ehe sie in ihrem zweiten Duell mit der Niederländerin Dagmar van Wonderen nach 14 Sekunden kurzen Prozess machte. Im nächsten Vergleich wartete mit Sarah Krauss eine Bekannte Sportlerin aus Baden. Gegen Krauss konnte Friederike zuletzt schon bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der U21 gewinnen, und auch dieses Mal ließ sie keine Zweifel aufkommen, wer die Matte als Siegerin verlassen sollte. Im Viertelfinale traf Freddy auf eine weitere Niederländerin: Noa Hooi hatte sich in ihren vorhergehenden Kämpfen ebenfalls souverän durchgesetzt, doch gegen die hallesche Sportschülerin fand sie kein adäquates Mittel, was auch daran lag, dass Freddy ihre taktische Marschroute konsequent durchzog und nach etwas mehr als der Hälfte der Kampfzeit ins Halbfinale einzog. In diesem Vergleich traf sie auf Yasmin Bock aus München, welche eine der nationalen Konkurrentinnen um die Nominierung zur diesjährigen Jugendeuropameisterschaft ist. In einem engen Duell konnte Freddy schnell mit Waza-ari in Führung gehen und diese Führung bis in die Schlusssekunden souverän verteidigen. Allerdings ließ sie sich eben in jenen noch einmal unnötig überraschen und musste 5 Sekunden vor Schluss den Wertungsausgleich hinnehmen womit es ins Golden Score ging. Doch hier setzte sich Freddy schließlich mit dem ersten gefährlichen Angriff durch und stand somit im Finale des Thüringen Pokal, in welchem nicht wie erwartet die Deutsche Meisterin Dewi de Vries wartete sondern mit Marin Lotte Visser eine weitere starke Niederländerin. Nach langer Wartezeit schließlich hatte Freddy in den ersten Minuten große Probleme mit der sehr physisch kämpfenden Visser und handelte sich zwei Shido-Strafen ein. Doch spätestens nach der zweiten Bestrafung fand Friederike endlich in den Kampf und konnte mit einem überraschenden Angriff direkt ein Waza-ari erzielen. Dieses konnte sie schlussendlich gegen die immer mehr resignierende Niederländerin souverän über die Zeit kämpfen und konnte sich nach 6 harten und intensiven Kämpfen die verdiente Goldmedaille abholen. Unsere anderen 3 Starterinnen konnten leider nur jeweils einen Kampf bestreiten, wobei Sarah Bogun -57kg (JC Halle) und Eszter de Boor -70kg (SV Halle) gute Leistungen anboten. Finja Gloistein -48kg (JC Halle) verletzte sich in ihrem Auftaktkampf und konnte in der Trostrunde nicht mehr antreten.

In der U21 startete schließlich noch die Letztjährige Vize-Weltmeisterin der U21: Teresa Zenker vom SV Halle. In ihrem Auftaktduell -78kg hatte sie es mit der Niederländerin Vere van Stratum zu tun welche sie nach der Hälfte der Kampfzeit bezwingen konnte. Im nächsten Vergleich, immerhin schon das Viertelfinale, hatte sie es mit einer alten Bekannten zu tun: Arijana Peric aus Dortmund. Die Sportlerin aus NRW war zwar gut eingestellt auf Teresa doch gleich mit dem ersten gefährlichen Angriff konnte die Hallenserin ihre Gegnerin für Ippon werfen und ins Halbfinale gegen die Brasilianerin Camila Ponce einziehen. In diesem schließlich konnte sie sich schnell eine Waza-ari Führung erarbeiten und dieses, trotz einer Schrecksekunde kurz vor Kampfende, souverän über die Zeit bringen. Im Finale traf sie Shelley Ludford aus Großbritannien, welche sich in ihrem Halbfinale gegen die Japanerin Reina Tanaka durchzusetzen vermochte. Auch hier konnte Teresa schnell mit Waza-ari in Führung gehen und blieb auch danach weiter gefährlich. Zwar stellte die Britin ihre Taktik um, was Teresa aber ebenfalls mit einer taktischen Änderung beantwortete und somit das Kampfgeschehen weiter kontrollierte was schließlich zum vorzeitigen Ippon für einen wunderbaren Fußwurf mündete. Somit konnte auch Teresa, wie Friederike, die Goldmedaille gewinnen. Damit stellt der JVST mit zwei Goldmedaillen den erfolgreichsten Landesverband des Deutschen Judobundes.

Im anschließenden internationalen Trainingscamp gab es nicht nur zahlreiche, intensive Randori sondern auch die traditionellen Länderkämpfe in beiden Altersklassen. Friederike wurde von Bundestrainerin Lena Göldi für Team GER II nominiert und konnte mit ihren Teamkolleginnen drei Mannschaftsduelle bestreiten. Im ersten trafen sie auf das Team NED I, welches sie mit 4:1 bezwingen konnten. Freddy steuerte dabei einen Siegpunkt gegen Noa Hooi bei. Im Halbfinale trafen somit beide Deutsche Teams aufeinander, wobei sich wiederum Team GER II mit 3:2 durchsetzen konnte und Freddy den siegbringenden Punkt gegen Yasmin Bock einfuhr. Im Finale schließlich musste man sich gegen Team NED II leider knapp mit 2:3 geschlagen geben. Auch Freddy konnte hierbei gegen ihre Finalgegnerin aus dem Einzel, Marin Lotte Visser, nach hartem Kampf nicht gewinnen. Dennoch war dieser Event vor allem für die jungen Frauen eine sehr gelungene Veranstaltung. In der U21 setzte sich Deutschland im Finale gegen Japan mit 3:2 durch. Teresa konnte wegen Studienverpflichtungen nicht an den Teamkämpfen teilnehmen.


 

Stand: 06. April 2018

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