Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

Strahlender Jahresschlusspunkt in Györ (HUN) European Cadet Cup 2017

Beitrag von Stephan Fröhlich (LLZ Trainer)

Am Wochenende fand in Györ (HUN) der letzte European Cadet Cup in diesem Jahr statt. Mit dabei auch vier Athletinnen vom LLZ Halle, welche weitere, wertvolle Erfahrungen für das nächste U18 Wettkampfjahr sammeln wollten.

Den Anfang am Samstag bestritten Finja Gloistein -48kg sowie Sarah Bogun -52kg. Finja hatte es in ihrer Auftaktbegegnung mit Mila Petrovic aus Bosnien Herzegowina zu tun. Gleich mit der ersten Aktion konnte Finja einen gefährlichen Uchi-mata ansetzen, welcher aber leider nicht zum Erfolg führte. Stattdessen wartete Petrovic auf den nächsten Angriff von Finja und konnte diesen zu Ungunsten unserer Athletin kontern. Da Petrovic auch ihren nächsten Kampf gewann hatte Finja in der Trostrunde nochmal die Möglichkeit ihr Können unter Beweis zu stellen. Und dies tat sie beherzt. Gegen Zsuzsanna Kohler aus Ungarn musste sie zwar schnell einen Waza-ari Rückstand hinnehmen konnte diesen aber ebenso schnell wieder ausgleichen. In einer unübersichtlichen Situation verlor sie dann leider kurzzeitig die Kontrolle und gab ein erneutes Waza-ari ab, welches sie trotz großen Kampfgeistes nicht mehr aufzuholen vermochte.

Sarah bestritt ihre Auftaktbegegnung gegen die Polin Alicja Oldak. Dieser Vergleich wogte lange hin und her, so dass in der regulären Kampfzeit keine Siegerin hervorging. Doch im Golden Score dauerte es nicht lange bis zu Entscheidung, leider zu Ungunsten Sarahs. Einen halbherzigen Angriff ihrerseits konnte die Polin ausnutzen um Sarah im Boden in die Festhalte zu nehmen, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Da Odlak ihr nächstes Duell verlor war auch Sarah aus dem Wettkampf ausgeschieden.

Am Sonntag schließlich hatten sich unsere beiden -63kg Asse Friederike Stolze und Eszter-Maria de Boor einiges vorgenommen. Eszter traf dabei in ihrem Auftaktduell auf die 7.-Platzierte der diesjährigen Europameisterschaften Lidia Brancheva aus Bulgarien, gegen die sie zu Anfang gut mithalten konnte aber in den entscheidenden Momenten leider nichts entgegenzusetzen hatte und den Kampf verloren geben musste. Da sich Brancheva aber bis ins Finale vorkämpfen konnte bestand zumindest in der Trostrunde noch die Chance auf den ein oder anderen Kampf. Doch Eszter konnte nach langer Wartezeit leider die Konzentration nicht wieder richtig aufbauen und verlor gegen die Ungarin Alexa Tandi. Hier wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen.

Doch Friederike hielt die Fahnen unserer kleinen Delegation hoch. In ihrem ersten Duell schickte sie die Lokalmatadorin Hanga Hegedus nach nicht mal einer Minute mit zwei Waza-ari und einem Ippon von der Matte. Auch in ihrem zweiten Kampf hatte sie gegen eine Ungarin zu bestehen. Ihre Gegnerin Vivien Bajcsev entpuppte sich als harter Brocken, welchen Friederike aber letztendlich im Golden Score knacken konnte. Im anschließenden Halbfinale wartete mit Katarina Kristo eine Gegnerin welche schon einiges an Erfahrung mitbrachte. Doch unbeirrt dessen nutzte „Freddy“ einen schwachen Angriff der Kroatin aus um sie im Übergang vom Stand zum Boden auf der Matte festzunageln und so in das Finale gegen die Bulgarin Brancheva einzuziehen. Und in diesem Finale schließlich machte „Freddy“ aus einer guten Tagesleistung eine sehr gute. Gleich nach wenigen Sekunden erzielte sie ein Waza-ari für eine Kontertechnik. Mit ihrem ersten Angriff konnte sie ein weiteres Waza-ari erzielen und baute ihren Vorsprung damit aus. Und auch im weiteren Kampfverlauf sie Friederike ihrer Kontrahentin keine Chance. Zwei weitere Verzweiflungsangriffe konnte sie jeweils für Waza-ari kontern, der letzte mündete schließlich in der gewinnbringenden Bodensituation. Damit stand nach zwei 7. Plätzen in Bad Blankenburg und Berlin nicht nur die erste Medaille bei einem ECC sondern auch gleich eine goldene.

Dieser Erfolg bringt nicht nur einige Punkte in der Weltrangliste sondern auch eine Menge Erfahrung und die Gewissheit, dass sie bei diesen Turnierserien vorne mitkämpfen kann. Und am Ende des Tages strahlte Friederike mit ihrer verdient gewonnen Goldmedaille um die Wette.

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Stand: 19. November 2017

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