Olympia in Rio: Luise Malzahn gewinnt Rang fünf
Beitrag von Sebastian T. Vogel (Pressereferent)
Im ersten Moment mögen Enttäuschung, Frust und noch mehr Enttäuschung die Oberhand haben. Rang fünf bei Olympia, knapp an Bronze vorbei – es hätte so schön sein können. Entsprechend geknickt war Lui, als sie nach ihrem verlorenen kleinen Finale mit den Tränen kämpfte.
Nach einem Auftaktsieg gegen die Polin Pogorzelec, in dem Lui mit zwei Shidos zu einem die Oberhand behielt, verlor sie nur denkbar knapp das Poolfinale gegen Lokalmatadorin Marya Aguiar, die Weltmeisterin von 2014 und Paris-Siegerin dieses Jahres. Zwei starke Ansätze der Brasilianerin zu Beginn, ein starker Griff, der Lui zu Boden zwang, wollte sie nicht geworfen werden, genügten, um der Hallenserin eine Bestrafung aufzuzwingen, die bis zum Ende des Kampfes allein auf der Anzeigetafel stehen blieb.
Also Hoffnungsrunde. Dort siegte Luise gegen die Britin Natalie Powell, wie Lui EM-Dritte 2016, mit einem starken Tani-otoshi und Ippon, was sie in das kleine Finale, den Kampf um Platz drei katapultierte.
Gegen die Vizeweltmeisterin des vergangenen Jahres Anamari Velensek startete Luise denn auch gut, bis, ja bis es zu der Bodensituation kam, der Würgetechnik … dem Sore-made.
Also Rang fünf bei Olympia. Es hätte so schön sein können.
Aber irgendwann, wenn sich die Enttäuschung gelegt hat, wirst Du, Luise, sicher sagen können: Hey, Rang fünf, bei Olympia, es WAR schön. All die Strapazen, nachdem Du 2012 schon qualifiziert warst, aber Heide Wollert den Vortritt lassen musstest. All die Mühen, Dich auch für die Spiele in Rio zu qualifizieren, und Du hast es geschafft. Der Kreuzbandriss, der Dich kurz vor Olympia ereilt hat, und doch bist Du angetreten. Nach der grandiosen Eröffnungsfeier, die Du nie vergessen wirst, hast Du gekämpft bei Olympia, gesiegt bei Olympia, auch verloren bei Olympia, aber am Ende hast Du viele tolle Erfahrungen gewonnen, Erfahrungen und: Rang fünf bei Olympia. Das war eine wahnsinnig tolle Leistung.
Herzlichen Glückwunsch dazu! Du kannst stolz auf Dich sein. Wir jedenfalls sind es.
Stand: 13. August 2016
