Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

Gesund durch Fallen – die Rolle als weiche Form des Fallens oder Stürzens 

Beitrag von Sylvia Strube (JC Halle)

Diesen Workshop unterbreitete ich als Angebot beim Seniorensportfestival am ersten Dezemberwochenende in Osterburg. Warum? Sturz und Fall sind die häufigsten Unfallursachen in allen Lebensbereichen. Die Zahl der Geschädigten ist sehr hoch, begründet auch dadurch, dass im allgemeinen Bewusstsein ein „Ausrutscher“ noch immer als Schicksalsfügung hingenommen wird und man dagegen, „außer in Zukunft besser aufzupassen“, nichts machen kann. Jugendliche und Erwachsene erleiden beim Sturz häufig Verletzungen, von der Prellung bis zum tödlichen Bluterguss. Verletzungsfrei fallen zu können ist in vielen Fällen daher eine Überlebensfrage. Die Fallschule soll das passive Hinnehmen eines Sturzes in eine aktive Schadensbegrenzung umwandeln.

Mehr als 30 Frauen und Männer im Alter über 50 Jahre fanden sich im Dojo ein. Ein erstes entsetztes Aufstöhnen ging durch die Reihen, als ich nach einer kurzen Erwärmung die Fallschule rückwärts demonstrierte. Doch ich konnte die Teilnehmer beruhigen, als ich ihnen die Grundvoraussetzungen einer guten Falltechnik erklärte und sagte, dass wir mit dem Leichten (Armschlag, Kopfhaltung) beginnen und uns dann langsam vorarbeiten. Dabei sollte Jeder nur soweit mitmachen, wie es seinen Möglichkeiten entsprach. Nach der Fallschule rückwärts übten wir noch die Seitwärts- und Vorwärtsfallschule. Ich war erstaunt, dass alle Teilnehmer bis zum Ende mitmachten und einige Teilnehmer, darunter ein Mann über 70 Jahre, die Fallschule vorwärts so lange übte, bis er die Rolle aus dem Stand hinbekam. Einfach toll!

Es war mein erster Workshop mit Senioren und ich muss sagen, dass meine Erwartungen übertroffen wurden. Den Teilnehmern konnte ich nur noch mit auf den Weg geben, dass Gelernte öfter zu wiederholen, um die Bewegungen zu automatisieren. Nur damit kann man die häufigsten Fehler beim Fallen, das Abstützen mit den Händen oder Ellenbogen bzw. beim Sturz nach hinten den Aufprall des Kopfes durch das Durchstrecken des Körpers, verhindern. Das Seniorensportfestival wurde sehr gut angenommen und alle Teilnehmer hoffen auf eine baldige Neuauflage.

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Stand: 31. Dezember 2012

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