Zweite Bundesliga: Hallenser geben mit Paukenschlag die rote Laterne ab
Beitrag von Stephan Fröhlich (SV Halle)
Mit einem wahren Ippon-Festival haben sich die Judokas des SV Halle am Samstag eindrucksvoll gegen Vorjahresmeister TSG Backnang zurückgemeldet und die rote Laterne mit einem 10:2 an die Kämpfer von der Murr weitergereicht. Die Saalestädter hingegen konnten sich mit diesem Kantersieg direkt auf Platz sechs der Tabelle vorschieben.
Den Reigen eröffnete Gunther Dingler -100 kg. Nach langer Verletzungspause bestritt der Punktegarant seinen ersten Zweitligakampf dieser Saison und konnte diesen nach knapp zwei Minuten per Kontertechnik gegen Patrick Rauh mit Ippon vorzeitig für sich entscheiden. Sichtlich motiviert durch seinen Teamkollegen Dingler wollte nun Benjamin Klöpfel -66 kg bei seinem ersten Heimauftritt beweisen, warum der SV Halle ihn verpflichtet hat. Jedoch geriet er nach zwei Minuten in eine Würgetechnik und musste den Kampf gegen Raphael Plato aufgeben. Im folgenden Duell über 100 kg trafen der junge Felix Korthals auf Seiten der TSG und Heiko Pultke aufeinander. Beide schenkten sich nichts, doch ebenso konnte keiner von beiden eine Wertung erzielen und der Kampf endete mit einem gerechten Remis. Doch in den letzten vier Kämpfen der Hinrunde legten die Saalestädter schlussendlich den Grundstein für den Heimsieg: Erst beförderte -60 kg René Epler seinen Kontrahenten Kevin Weidner per Hüfttechnik auf den Rücken, ehe Michael Möbius -81 kg wieder einmal das Publikum begeistern konnte und Artur Fuhrmann schon nach wenigen Sekunden wieder von der Matte schickte. Einzig Christian Naujoks -73 kg unterlag trotz guten Kampfes gegen Mark Dietrich, wobei die entscheidende Wertung erst Sekunden vor Ablauf der Kampfzeit fiel. Doch zum Abschluss der Hinrunde ließ sich Dauerbrenner Timo Prellwitz -90kg nicht lange bitten und machte gegen Phillipp Pelzer den 4:2-Pausenstand klar.
Damit war auch klar, dass drei weitere Einzelpunkte in der Rückrunde ausreichten, um den Gesamtsieg einzufahren. Dementsprechend motiviert, startete Gunther Dingler erneut -100 kg und traf dabei wie schon in der Hinrunde auf Patrick Rauh, welcher sich nach Leibeskräften wehrte. Doch Dingler blieb gewohnt ruhig und routiniert und siegte kurz vor Schluss per Fußwurf. Nun bekam Slava Popov -66 kg die Chance, gegen den aus der Hinrunde schon siegreichen Raphael Plato sein Können unter Beweis zu stellen. Und dieses Vorhaben gelang ihm mehr als eindrucksvoll: Nach nicht einmal einer Minute brachte er nicht nur seinen Sieg unter Dach und Fach, sondern es gelang ihm gleichzeitig auch der schönste Ippon des Tages. Ein umjubeltes Comeback gab nun Tony Hinze, welcher von seiner Fahrradtour quer durch Europa zurück ist und den schwereren Felix Korthals über 100 kg sehenswert per Fußwurf nach gerade mal 29 Sekunden bezwingen konnte. Damit war den Saalestädtern beim Zwischenstand von 7:2 der Gesamtsieg schon nicht mehr zu nehmen. Nichts desto trotz wollte Erik Epler -60 kg seinen Mannschaftskameraden in nichts nachstehen. Und er bewies seine Cleverness, indem er einen Abtaucherversuch seines Kontrahenten Chris Behr per Handwurf weiterführte und sich somit den vorzeitigen Sieg sichern konnte. Im nächsten Duell -81 kg agierte, gewohnt sicher, Michael Möbius, wobei er Daniel Strobel nicht den Hauch einer Chance ließ und seinen zweiten Tagessieg nach der Hälfte der Kampfzeit einfahren konnte. Im vorletzten Duell des Tages -73 kg traf Marcus Rohn auf Christof Strobel und es entwickelte sich ein ausgeglichener Kampf zweier gleichwertiger Kontrahenten. Beide konnten sich keinerlei Vorteil erkämpfen und der Kampf endete mit einem gerechten Unentschieden. Den Schlusspunkt des Kampftages setzte Timo Prellwitz -90 kg gegen den aufgerückten Artur Fuhrmann, als er nach knapp zwei Minuten den siegbringenden Ippon einfahren konnte und somit den 10:2-Endstand besiegelte.
Zweifelsohne war dies eine ganz starke Leistung der SV-Judokas, welche noch weiterhin auf 66-kg-Ass Alexander Lenk verzichten müssen; allerdings darf hierbei auch nicht vergessen werden, dass die enge personelle Situation beim Gegner diesen hohen Erfolg mit begünstigt hat. Nichts desto trotz kann es nächste Woche in Riesa nur ein Ziel geben: weiter Punkte für den Klassenerhalt sammeln!
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Stand: 17. September 2012
