Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

Erster Erfolg im dritten Anlauf 

Beitrag von Stephan Fröhlich (SV Halle)

Die Bundesligajudokas vom SV Halle haben am Wochenende endlich den ersten Sieg einfahren können. Im ersten Mitteldeutschen Derby dieser Saison konnten sich die Saalestädter am Ende mit 8:5 gegen Chemnitz durchsetzen.

Den Auftakt -81 kg bestritt Altmeister Michael Möbius gegen Jakob Eckel. Wie schon vor Kampfbeginn erwartet, entwickelte sich ein von Taktik geprägtes Duell. Keiner von beiden konnte sich entscheidend durchsetzen und so endete dieser Kampf unentschieden. Und auch im nächsten Vergleich -66 kg sah es lange nach einem Remis aus, ehe der Chemnitzer Stefan Grünewald Sekunden vor Ablauf der Kampfzeit gegen Slava Popov doch noch ein Yuko erzielen konnte und die Sachsen somit 1:0 in Führung brachte. Und nach dem nächsten Duell -60 kg konnte Chemnitz die Führung gar auf 2:0 erhöhen: Erik Epler verlor knapp gegen Steve Franke und verletzte sich dabei leider auch noch. Er wird für die nächste Begegnung in Speyer definitiv ausfallen. Doch danach gab es endlich auch für die Hallenser einen Grund zum Jubeln: Timo Prellwitz setzte sich -100 kg mit einer schönen Aushebetechnik gegen Thomas Nowack durch und konnte auf 1:2 verkürzen. Nach dem nächsten Duell dann wurde es das erste Mal richtig laut in der Halle: Axel Frankenberg, seit Wochen in bestechender Form, dominierte seinen Kampf -73 kg gegen den erstligaerfahrenen Simon Weig nach Belieben und konnte, nachdem er bereits ein Yuko und Waza-ari vorgelegt hatte, mit einer sehenswerten Abtauchtechnik den siegbringenden Ippon erzielen und zum 2:2 ausgleichen. Jakob Lange in der Gewichtsklasse +100 kg legte sogar noch einen drauf. Er siegte, trotz schnellem Waza-ari Rückstand, am Ende verdient mit Ippon gegen den gebürtigen Hallenser Florian Pietsch. Zum abschließenden Duell -90 kg bekam nun Sebastian Wussow die Chance gegen Toni Fritzsch. Und die beiden angestammten 81-kg-Kämpfer lieferten sich einen Kampf auf Augenhöhe. Am Ende ließen die Kräfte bei Wussow jedoch merklich nach und er konnte den Yuko-Rückstand nicht mehr aufholen. Somit stand es nach den ersten sieben packenden Begegnungen 3:3 unentschieden.

Kopfzerbrechen bereitete auf Grund der langen Verletztenliste wieder einmal die Aufstellung für den zweiten Durchgang. So entschied man sich schließlich, in den Gewichtsklassen -60 kg, -66 kg und +100 kg zu wechseln. Aber im ersten Kampf der Rückrunde kam es zur selben Begegnung wie in der Hinrunde: Michael Möbius gegen Jakob Eckel. Und Möbius war anzumerken, dass ihn das Unentschieden aus dem ersten Duell wurmte. So agierte er etwas offensiver und setzte Eckel permanent am Mattenrand unter Druck, worauf dieser auch schnell eine Bestrafung für Mattenflucht erhielt. Doch leider ging danach die taktische Marschroute nicht mehr auf, denn auch Eckel stellte sich besser auf diesen Kampfstil ein und verteidigte das Unentschieden clever. Doch als die Uhr schließlich nur noch zehn Sekunden Restkampfzeit anzeigte und sich alle schon mit einem weiteren Remis abgefunden hatten, packte Michael Möbius doch noch einen aus und konnte Eckel mit einem herrlichen O-soto-gari auf Ippon werfen und einen wichtigen Siegpunkt einfahren. Doch wie auch schon zuvor war den Hallensern -66 kg kein Sieg vergönnt. Stefan Jessing war Julius Hannig nach Ablauf der Kampfzeit mit Waza-ari unterlegen. Nun jedoch war die Stunde von René Epler -60 kg geschlagen. Eigentlich als Außenseiter gegen Steve Franke gehandelt, verbiss er sich in den Kampf, ließ sich auch nicht von einem Yuko-Rückstand beirren, welchen er 25 Sekunden vor Schluss egalisieren konnte, um kurz darauf auch noch einen Ippon für einen Uchi-mata zu erzielen. René bewies mit diesem etwas unerwarteten Sieg, dass beim Judo alles möglich ist und der SV konnte somit wieder die Führung mit 5:4 übernehmen. Zu seinem zweiten Tageseinsatz kam nun Jakob Lange in seiner angestammten Gewichtsklasse -100 kg. Und Jakob hielt sich, wie schon im ersten Duell, an die ausgegebene Marschroute und nutzte seine physischen Vorteile aus, welche ihm schließlich auch den verdienten Sieg über Thomas Nowack einbrachten. Hinrunde nehmen und setzte Frankenberg unter Druck. Doch dieser hielt Stand und bewies kurz vor Kampfende seine Klasse, indem er Weig mit einem wunderbaren Dreher im Boden überraschen und ihn die erforderlichen 25 Sekunden festhalten konnte. Dieser Erfolg von Frankenberg war gleichzeitig die Vorentscheidung, denn nun lagen die Hallenser uneinholbar in Führung. Nichts desto trotz wollte nun Albert Klaas Drent in der Gewichtsklasse +100 kg gegen Andrew Serchenya einen weiteren Sieg einfahren. Doch leider bekam er seinen flinken und wendigen Kontrahenten nie richtig zu fassen und musste sich schließlich mit Ippon geschlagen geben. Einen wunderbaren Schlusspunkt konnte schließlich Timo Prellwitz -90 kg setzen. Trotz einem leichten Handicap am Finger war der Sieg über Julius Meinel nie in Gefahr. Nachdem er bereits mit drei Yuko in Führung gehen konnte, setzte er nach knapp dreieinhalb Minuten den Schlusspunkt zum 8:5 für den SV Halle.

Damit konnten die Saalestädter auch die Rote Laterne an Vorjahresmeister TSG Backnang weiterreichen und auch der Chemnitzer PSV liegt nun hinter den Hallensern. Weiter geht es am Samstag beim Tabellenführer und Aufstiegsaspiranten JSV Speyer.

Fotos mit vielen spannenden Kampfszenen des Duells finden sich unter nachstehendem Link

Weiter Infos unter www.deutsche-judo-bundesliga.de


 

Stand: 15. Juni 2012

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