Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

2. Bundesliga: Ausfälle sind nicht zu kompensiern 

Beitrag von Stephan Fröhlich (SV Halle)

Am Samstag ging es für die Judokas des SV Halle zum ersten Auswärtskampf der Saison zum Erstligaabsteiger JC Rüsselsheim. Nach der letztwöchigen Niederlage gegen Erlangen war das Team in Rüsselsheim gefordert, wenigsten einen Punkt zu holen, damit die Saison nicht mit einem totalen Fehlstart beginnt.

Der Wettkampf wurde eröffnet mit der Gewichtsklasse -100 kg. Heiko Pultke traf hierbei auf JCR-Urgestein Patrick Engel, welcher sein Zweitligacomeback gab, und zu Ungunsten Pultkes auch erfolgreich. Nach fünf Minuten stand beim Rüsselsheimer ein Yuko auf der Anzeigetafel und der JCR konnte mit 1:0 in Führung gehen. Und diese konnten sie nach dem Kampf in der Gewichtsklasse +100 kg auf 2:0 ausbauen: Albert Drent auf Seiten der Hallenser unterlag trotz guten Kampfes deutlich gegen Marcel Weil. Im anschließenden Kampf -90 kg konnte Timo Prellwitz endlich den ersten Punkt für die Hallenser holen: In einem spannenden und hochklassigem Duell mit Dominic Hofmann konnte Timo einen sicheren Waza-ari-Vorsprung erkämpfen und brachte diesen schließlich über die Zeit. Doch schon das nächste Duell -73 kg ging wieder an den JCR: Tobias Schirra war am Ende (physisch) zu stark für Axel Frankenberg. Doch der SV blieb dran: Michael Möbius (-81 kg) ließ in seinem Kampf gegen Marius Schirmer nichts anbrennen und dominierte das Duell nach Belieben und verkürzte nach etwas mehr als 3 Minuten auf 2:3. -66 kg gab ein neues Gesicht in Reihen der Hallenser sein Zweitligadebüt: Benjamin Klöpfel erkämpfte sich gegen Kai Lehberger zumindest ein Unentschieden, auch wenn in diesem Kampf deutlich mehr möglich war. Und zum Abschluss der Hinrunde kam -60 kg Christoph Gubert zum Einsatz. Trotz eines wiederum sehr beherzten Auftrittes des Youngster konnte er die physischen Vorteile seines Gegenübers Chris Karkat nicht ausgleichen und musste sich schlussendlich nach drei Minuten geschlagen geben. Somit ging der SV mit einem 4:2-Rückstand in die Pause.

Auf Grund des Rückstandes gingen die Hallenser für den zweiten Durchgang volles Risiko: Prellwitz und Möbius kämpften jeweils eine Gewichtsklasse höher, und zumindest in diesen ging diese Rechnung voll auf: Möbius benötigte gegen Max Klyk gerade einmal 7 Sekunden Kampfzeit. Prellwitz tat sich gegen den starken Weil sehr schwer und musste schon nach den ersten 10 Sekunden einem Yuko-Rückstand hinterher rennen, egalisierte diesen schließlich und legte zur Beruhigung aller auch noch ein Waza-ari nach, welches schließlich die Entscheidung zu Gunsten des Hallenser brachte. Doch leider spielten an diesem Kampftag die anderen SV-Kämpfer bei der Taktik von Trainer Stephan Fröhlich nicht mit. Sowohl Jakob Lange (+100 kg gegen Alischer Schinbaev), als auch Fridtjof Seiffert (-81 kg gegen Patrick Pelz) und Stefan Jessing (-66 kg gegen Kai Lehberger) konnten die benötigten Siege, trotz mehr als realistischer Chancen dazu, nicht einfahren. Da auch Tobias Ruzicka -73 kg gegen Tobias Schirra für keine Überraschung sorgen konnte und auch Christoph Gubert -60 kg beim Revancheversuch gegen Chris Karkat eiskalt erwischt wurde, stand am Ende ein 4:9 aus Sicht der Hallenser, die damit ihre höchste Niederlage in der Bundesligageschichte kassierten und gleichzeitig auf den letzten Platz in der Tabelle rutschten.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die Ausfälle von Alexander Lenk (-66 kg), Gunther Dingler und Tony Hinze (beide -100 kg) momentan nicht zu kompensieren sind. Nichts desto trotz werden die Hallenser am 9.6. zu Hause gegen den starken Aufsteiger PSV Chemnitz versuchen, endlich die ersten zwei Punkte der Saison zu erkämpfen!

Ein Video mit vielen spannenden Kampfszenen des Duells findet sich unter nachstehendem Link

Weiter Infos unter www.deutsche-judo-bundesliga.de


 

Stand: 14. Mai 2012

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