Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

2. Bundesliga: Hallescher Kantersieg gegen Speyer 

Beitrag von Sebastian T. Vogel (Pressereferent)

Dieses Ergebnis kann man ohne jede Übertreibung als souverän bezeichnen: 11:3 gewann der SV Halle am Samstag gegen die Gäste vom JSV Speyer und bleibt damit dem Spitzenreiter aus Backnang dicht auf den Fersen. Nur ein Punkt trennt die beiden Spitzenteams der Gruppe Süd, und wenn beide ihre jetzige Form beibehalten, läuft alles auf ein spannendes Saisonfinale am siebten Kampftag hinaus, wenn die TSG die Cracks von der Saale zum möglichen Kampf um Platz eins empfängt. Aber soweit denkt jedenfalls in Halle keiner, obgleich die gezeigten Leistungen allen Anlass zum Optimismus bieten.

Der Nachwuchs voran
Mehr als nur eine leise Ahnung, dass alles gut werden würde an diesem Tag, bekamen die vielen treuen Zuschauer in Halle spätestens mit dem ersten Kampf. Riesig war der Jubel, als Marc Hölzel – Eigengewächs vom LLZ Halle und noch in der U 20 startberechtigt – seinen Gegner nach dessen Seoi-nage-Ansatz schlicht nach hinten konterte und auf Ippon umbog. Das auf den mittel- und langfristigen Erfolg zielende Credo der Mannschaftsleitung um Stephan Fröhlich, den Nachwuchs langsam an die Zweite Bundesliga heranzuführen, ging somit schon kurzfristig voll auf; Hölzel zeigte von Beginn an eine engagierte Leistung, die auch durch den zwischenzeitlichen Yuko-Rückstand keinen Bruch erfuhr. Mit Hölzels 1:0 waren die Weichen gestellt für einen erfolgreichen vierten Kampftag – der Mut, auf die Jugend zu setzen, hatte sich (wieder einmal) ausgezahlt.

Im zweiten Kampf des Tages trat Gaststarter René Epler in der Klasse bis 60 kg gegen den sehr erfahrenen Aydin Kampirabaev an. Trotz guter Ansätze vermochte er es indes nicht, einen nennenswerten Vorteil zu erzielen, wohingegen sein Gegenüber in der letzten Minute ein Waza-ari erhielt und zum 1:1 ausglich. Das aber sollte das letzte Mal sein, dass der SV Halle nicht führte. Timo Prellwitz fuhr nach fünfminütigem hartem Kampf gegen Wulf-Georg Reiche den zweiten Punkt für die Hallenser ein, und Fridtjof Seiffert erhöhte bis 81 kg auf 3:1. Mit Vasilij Cudinovic hatte er dabei einen sehr erfahrenen und unangenehm zu kämpfenden Gegner, der Seiffert auch gut in Schach hielt. Kurz vor Schluss aber, als die Kräfte seines Gegners schwanden, konnte Fridtjof sich am Boden durchsetzen und schnürte Cudinovic 25 Sekunden förmlich ein: Ippon für U-20-Starter Nr. 2. Heiko Pultke, eigentlich in der Kategorie bis 100 kg zu Hause, stellte sich anschließend der Herausforderung in der Gewichtsklasse +100 kg, hatte jedoch gegen Christophe Sans keine Chance und verlor auf Waza-ari. Ebenfalls eine Gewichtsklasse höher trat -100 kg Tony Hinze an. Der Ersatz für den verletzten Gunther Dingler beherrschte seinen Kontrahenten Dima Kashiashvili über weite Strecken und schaffte kurz vor Schluss den verdienten Ippon per Fußtechnik. Den 5:2-Pausenstand stellte schließlich Alexander Lenk her, der seinen Gegner Markus Kost mit einem herrlichen Tomoe-nage bezwang.

Ein halbes Dutzend ...
... Siege fuhren die Cracks von der Saale dann im zweiten Durchgang ein. Erst obsiegte Marcus Rohn bis 73 kg vorzeitig über Paul Kappis, dann glänzte Erik Epler gegen Kempirabaev mit einem herrlichen Seoi-nage am Mattenrand. Timo Prellwitz holte erneut gegen Wulf-Georg Reiche den Punkt im 90-kg-Limit (Ippon für Ko-uchi-maki-komi) und Christian Naujoks gewann nach voller Kampfzeit mit Waza-ari gegen Cudinovic. Fast ein Unentschieden erreichte Heiko Pultke dann in der Neuauflage des Schwergewichtskampfs, verlor jedoch kurz vor Schluss doch noch mit Ippon. Tony Hinze konnte im vorletzten Kampf abermals mit einem Fußfeger, der ihm ein Yuko einbrachte, triumphieren, und nach 33 Sekunden des letzten Kampfs des Tages machte Alex Lenk den 11:3-Sieg perfekt.

Mit diesem höchsten Sieg seit dem Bundesligaaufstieg hat der SV Halle seine Serie ohne Niederlage weiter ausgebaut, auch am 10. September, wenn der SV beim TV Erlangen antritt, wird das Ziel nur eines sein: Sieg.

Weiter Infos unter www.deutsche-judo-bundesliga.de


 

Stand: 20. Juni 2011

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