2. Bundesliga: Neuzugänge überzeugen
Beitrag von Stephan Fröhlich (SV Halle)
Am Samstag starteten die Judoka des SV Halle in ihre nunmehr vierte Bundesligasaison. Zum Auftakt ging die Reise zu keinem Geringeren als dem JC Samurai Offenbach, welcher sich letztes Jahr hauchdünn vor den Cracks von der Saale platzieren und damit die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd feiern konnte. Und genau dieses wollen die SV Kämpfer in dieser Saison selber erreichen, doch dazu musste erst einmal der amtierende Meister bezwungen werden. Um dieses Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, gab es Unterstützung durch eine kleine aber laute Fangruppe sowie durch die Bronzemedaillengewinnerin der EM, Luise Malzahn.
Den ersten Kampf des Tages bestritten die Leichtgewichte, wobei auf Seiten des Gastgebers der international erfahrene Brian Miles-Smith wartete. Trotz des übermächtig scheinenden Gegners begann Oleg Gladun beherzt und konnte die erste Minute durchaus offen gestalten, was die Niederlage aber schließlich nicht verhindern konnte. Für den schnellen Ausgleich sorgte dann Punktegarant Gunther Dingler -100 kg, der Dominik Schlegel keine Chance ließ. Im nächsten Kampf -81 kg startete Sebastian Wussow, welcher den verletzt zu Hause gebliebenen Michael Möbius vertrat. Und in seinem ersten Bundesligaeinsatz überhaupt überzeugte Wussow auf ganzer Linie, sodass er sich und seinem Team ein mehr als verdientes Unentschieden erkämpfen konnte. Die nächsten drei Kämpfe schließlich gingen allesamt an die Saalestädter. Im 90-kg-Limit fertigte Timo Prellwitz Samurai-Hoffnung Wernher Hauck ab; -73 kg überzeugte Neuzugang Sebastian Lehmann auf ganzer Linie und konnte Patrick Bitz ebenso vorzeitig bezwingen. In der Kategorie bis 66 kg dann gab es ein sehr erfreuliches Comeback zu feiern: Nach dreijähriger Leidenszeit und immer wieder neuen Verletzungen trat Alexander Lenk zu seinem allerersten Bundesligakampf für den SV Halle an – und konnte sich nach eineinhalb Minuten über einen souveränen Sieg über Lukas Sonne und die 4:1-Führung des SV Halle freuen. Im letzten Kampf der Hinrunde in der Gewichtsklasse +100 kg bekam es der frischgebackene Deutsche Meister der Ü 30, Heiko Pultke, schließlich mit dem jungen und höchst motivierten Alexander Schönfeld zu tun. Leider konnte Pultke nicht an seine Leistung von den Meisterschaften anknüpfen und musste die Matte nach kurzer Kampfzeit als Verlierer verlassen. Somit konnte Offenbach den Rückstand auf 4:2 verkürzen.
Während der Halbzeitpause traf zur großen Freude aller Sportler, Fans sowie Trainerin Jeannette Wanke auch noch der ehemalige Erfolgscoach Frank Hölperl ein, um die Judoka des SV ebenfalls zu unterstützen.
Die Aufstellung für den zweiten Durchgang versprach weiterhin Spannung. Offenbach ging Risiko und stellte Miles-Smith nicht, wie gewohnt, im 60-kg-Limit, sondern eine Gewichtsklasse höher auf. Somit ging auch die Rechnung von Trainerin Wanke und Mannschaftsleiter Fröhlich auf, welche mit Heiko Hippeli noch eine starke Option -60 kg in der Hinterhand hatten. Und so trat Hippeli, gleichsam noch berechtigt, in der U 20 zu starten, zu seinem Bundesligadebüt an. Der Kampf gegen Max Barthel entwickelte sich zu einem spannenden und schweißtreibenden Duell. Hippeli zeigte mit vielen starken Ansätzen, warum er das Vertrauen des Teams erhalten hatte, doch leider reichte dies nach einer kleinen Unachtsamkeit am Boden nicht aus, um den Kampf gewinnen zu können. Trotz dieser Niederlage war diese Vorstellung sehr vielversprechend und macht für die Zukunft Hoffnung auf mehr. Bis 100 kg dann startete Tony Hinze, ein weiterer Neuzugang, und bewies, warum er verpflichtet wurde. Schon nach einer Minute Kampfzeit musste sein Gegenüber Hauck über eine Niederlage quittieren und der SV führte wieder mit zwei Punkten. Und noch ein neues Gesicht in den Reihen der Saalestädter konnte sich für weitere Einsätze empfehlen: Christian Naujoks konnte nach hartem Kampf -81 kg einen weiteren Punkt für die Hallenser einfahren. Nachdem Timo Prellwitz im nächsten Kampf -90 kg gegen Martin Engelbrecht seinen zweiten Tagessieg einfahren konnte, war der Auswärtssieg schon vorzeitig perfekt. Somit fiel es dann auch nicht weiter ins Gewicht, dass Marcus Rohn (-73 kg) gegen Armin Hamidovic und Alexander Lenk -66 kg gegen Brian Miles-Smith nach spannenden Kämpfen unterlegen waren. Gunther Dingler schließlich fuhr in der Gewichtsklasse über 100 kg den finalen Punkt für Halle ein: Er besiegte Alexander Schönfeld nach der vollen Kampfzeit und hartem, spannenden Kampf in welchem sich beide nichts schenkten. Am Ende sicherten sich die SV-Cracks mit dem 8:5 souverän und verdient zwei Punkte und reihen sich somit auf dem dritten Platz der Tabelle hinter Backnang und Speyer ein.
Nächste Woche erwartet der SV Halle den VfL Riesa zum mit Spannung erwarteten
Mitteldeutschen Derby
Beginn ist 16:00 Uhr in der Sporthalle Robert Koch Straße
Weiter Infos unter www.deutsche-judo-bundesliga.de
Stand: 2. Mai 2011