Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

Otto-European-Cup in Hamburg
vom 7. bis 8. August 2010 

Beitrag von Sebastian T. Vogel (Pressereferent)

Rang eins und fünf beim European Cup

Was bis zum vergangenen Jahr noch unter dem Namen IDEM firmierte, wurde nunmehr am Wochenende unter der Bezeichnung Otto European Senior Cup in Hamburg ausgetragen. Der Rahmen war der gleiche: Die (bis auf verletzungsbedingte Ausfälle fast komplette) deutsche Elite traf auf zum Teil hochkarätige ausländische Starter, und auch Claudia und Luise Malzahn gingen mit dem Adler auf der Brust auf die Matte.

Am Samstag stand (unter anderen) die Klasse bis 63 kg auf dem Plan. Claudia fand gut ins Turnier, besiegte in ihrem Erstrundenduell die Schwedin Jennie Andreason nach nicht ganz vier Minuten mit Ippon. Gegen Katarina Gutmann aus Bottrop machte sie kurzen Prozess und nahm ihre Gegnerin nach einem mit Waza-ari bewerteten Tani-otoshi 20 Sekunden lang in die Festhalte – nur 39 Sekunden währte dieser Kampf insgesamt. Schon schwerer hatte es die Hallenserin gegen die spätere Dritte und Lokalmatador Martyna Trajdos, der sie erst kurz vor Schluss der regulären Kampfzeit ein Yuko mit Sumi-gaeshi abtrotzen konnte. Das Halbfinale dann gegen die Holländerin Jennifer Wichers dauerte wiederum keine Minute: Ippon für Tani-otoshi. Im Finale wartete schließlich keine Geringere als die Slowenin Urska Zolnir, der Claudia im vergangenen Jahr bei der WM im Kampf um Bronze gegenüberstand (Claudia siegte). Umso beeindruckender war es, dass Claudia diesen Kampf ebenfalls in weniger als einer Minute beendete und sich somit auf dem obersten Podestplatz positionieren konnte.

Der Sonntag dann sollte Luises Tag werden. Zum Auftakt siegte sie zunächst gegen Iris Lemmen aus den Niederlanden mit Waza-ari für einen Schulterwurf und Yuko für O-uchi-gari. Das deutsch-deutsche Duell gegen die Niedersächsin Annika Heise beendete sie vorzeitig durch eine Kontertechnik mit anschließender Festhalte. Im anschließenden Halbfinale, das mögliche Finale gegen Heide Wollert schon vor Augen, musste Lui dann gegen die Belgierin Catherine Jacques antreten. Wir erinnern uns an das Jahr 2007: Es ist das Bundesligafinale der Frauen, der UJKC Potsdam trifft auf die PSG Brandenburg, es steht 3:0 für die PSG und im vierten Duell tritt die erst 17-jährige Luise Malzahn gegen eben jene Catherine Jacques an. Luise gewinnt gegen die WM-Dritte von 2005, am Ende steht es 4:3 für Potsdam. Die Überraschung, die Lui damals gelungen war, konnte sie indes in Hamburg 2010 nicht wiederholen; stattdessen wurde sie von der Belgierin mit einem Armhebel überrascht, der die Hallenserin zur Aufgabe zwang. Im kleinen Finale endlich gegen Ana Velensek aus Slowenien fand Luise kein Mittel, um ihre Gegnerin entscheidend zu werfen. Sie unterlag nach voller Kampfzeit mit Yuko für Harai-maki-komi und wurde somit Fünfte.


 

Stand: 9. August 2010

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