Deutsche Hochschulmeisterschaft
am 19. und 20.06.2010 in Karlsruhe/ Baden-Württemberg
Beitrag von Sebastian T. Vogel (Pressereferent)
Erfolgreiche Hochschüler
Das wohl erfolgreichste Ergebnis ever fuhren Sachsen-Anhalts Sportler bei den diesjährigen Hochschulmeisterschaften
ein, die am 19. und 20. Juni in Karlsruhe stattfanden. So gab es in den Einzelwettkämpfen einen kompletten
Medaillensatz für die WG Halle, und die WG Magdeburg konnte sich tags darauf über einen starken zweiten Platz
in den Mannschaftskämpfen freuen. Beim Newcomers Cup waren überdies Sportler aus Sachsen-Anhalt als Gaststarter
für die TU Dresden erfolgreich. Zudem gab es Bronze für die Newcomer der WG Magdeburg.
Über 400 Judokas insgesamt nahmen den zum Teil weiten Weg nach Baden auf sich, um sich mit Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet zu messen. Auch von den Unis aus Halle und Magdeburg reisten Kämpfer an, und die mehr als fünfstündige Fahrt sollte sich letztlich lohnen.
Einen sensationellen ersten Platz fuhr Christian Naujoks von der WG Halle ein. Der Zweitligakämpfer vom JC Eberswalde kämpfte sich konzentriert und technisch einwandfrei durch das Feld der 66-kg-Klasse und konnte sich von Kampf zu Kampf steigern. Dass sein Erfolg mehr als nur Losglück war, zeigt sich daran, dass er alle die schlug, die sich noch auf dem Siegerpodest platzieren konnten, mithin auch die Dritten Peter Nowak (2. Liga für BC Karlsruhe) und Falk Müller (1. Liga für JC Wiesbaden). Sein Meisterstück aber gelang ihm im Finale, als er den favorisierten Boris Trupka, amtierender Deutscher Meister und Erstligakämpfer, mit einem blitzschnellen Seoi-nage auf die Matte legte. Dieser erste Platz war wahrlich eine Meisterleistung.
Christian Naujoks nach einem Ippon obenauf...
und im Uchi-mata drin.
Starker Zweiter wurde zudem noch Axel Frankenberg, der sonst für den SV Halle auf Punktejagt geht. Fünf Siege konnte Frankenberg einfahren, ehe er im Finale Tobias Schirra, der in der Bundesliga für den JC Rüsselsheim kämpft, unterlag.
Mit Seoi-nage zum Erfolg: Axel Frankenberg.
Den Medaillensatz komplettierte schließlich noch 100-kg-Ass Gunther Dingler, der bei drei Siegen einzig Kaderathlet Dino Pfeiffer unterlag und Dritter wurde. Auch die anderen Starter aus Halle und Magdeburg zeigten gute Leistungen, konnten sich jedoch nicht vorn platzieren. Besonders schade: Heiko Pultke vom SV Halle musste nach zwei Siegen und im dritten Kampf in Führung liegend verletzungsbedingt leider ausscheiden. Für Chemnitz startend, zeigte noch Julius Hannig vom 1. Dessauer JC eine beachtliche Leistung. Auch wenn er selbst „Losglück“ für seinen fünften Platz anführte – vier Siege bei zwei Niederlagen gegen die Erstligakämpfer Trupka und Müller zeugen von einer starken Leistung.
Bei den Mannschaftskämpfen am Sonntag wuchsen die Kämpfer von der WG Magdeburg über sich hinaus. Nach einem 3:2 gegen die WG Karlsruhe 2, einem 3:2 gegen die WG Aachen 1 sowie einem erneuten 3:2 gegen die WG Darmstadt standen die Männer aus der Landeshauptstadt verdientermaßen im Finale. Dort traf man auf die WG Heidelberg, und es sollte sich ein an Spannung kaum zu überbietender Endkampf entwickeln. Beim Stande von 2:1 für Magdeburg, als aufgrund der Unterpunkte ein Unentschieden für die Sachsen-Anhalter gereicht hätte, traf Sebastian Lehmann bis 73 kg auf den aufgerückten Boris Trupka. In einem spannenden und ausgeglichenen Kampf vermochte bis kurz vor Schluss keiner der beiden Kämpfer eine Wertung zu erzielen. Mit dem Zeitzeichen schließlich aber brachte Trupka doch noch einen Abtaucher durch und konnte zum 2:2 ausgleichen. Im letzten Kampf dann siegte der Heidelberger Krieger, Weltmeister der Sehgeschädigten 2010, nach Waza-ari-Rückstand noch mit Ippon und wendete das Blatt zu Gunsten der WG Heidelberg. Am Ende stand ein starker zweiter Platz der Magdeburger, der mit etwas mehr Fortune auch ein erster Rang hätte werden können. Zur Magdeburger Mannschaft gehörten Raik Hofmann, Florian Fischer, Ralph Müller, Tony Hinze, Christian Giese, Christian Köckritz, Robert Marzilger und Sebastian Lehmann.
Die Männer aus Halle traten arg ersatzgeschwächt – Pultke und Naujoks konnten auf Grund von Verletzungen nicht antreten – auf, wurden am Ende aber immerhin Fünfter. Nach einer Auftaktniederlage gegen Heidelberg siegten die Saalestädter gegen die WG Freiburg, WG Aachen 1 und die WG Aachen 3 jeweils mit 3:2, mussten jedoch im kleinen Finale der WG Münster mit 2:3 den Vortritt lassen. Für Halle kämpften Axel Frankenberg, Martin Wieczorek, Gunther Dingler und Sebastian Vogel.
Bei den Newcomern wurde die WG Magdeburg im Übrigen Dritte. Auf Rang eins landete die TU Dresden, bei der die Hallenser Tobias Bednarek und Quoc Dat Nguyen einen Beitrag zum Sieg leisteten.
Foto: Julius Hannig
Stand: 28. Juni 2010
