2. Bundesliga: SV-Judokas punkten in Karlsruhe
Beitrag von Stephan Fröhlich
Gunther Dingler überragend
Am Samstag traten die Bundesligajudokas des SV Halle zu ihrem ersten Auswärtskampf in der noch
jungen Saison an. Nach dem letztwöchigen Heimsieg gegen Schweinfurt sollte nun auch noch wenigstens
ein Punkt aus Karlsruhe mitgenommen werden. Und wie schon in den letzten beiden Jahren – der SV
gewann beide Vergleiche mit jeweils 7:6 – entwickelte sich ein spannendes und schweißtreibendes
Duell, welches bis zum letzten Kampf auf des Messers Schneide stand.
Im ersten Kampf des Tages bekam Nachwuchskämpfer Stephan Möritz (-60 kg) die Chance, sich im Erwachsenenbereich zu beweisen. Trotz der Niederlage gegen den starken Martin Schuhmacher zeigte Möritz einen beherzten Kampf und verlangte Schuhmacher Einiges ab. Im zweiten Tagesduell, der Klasse bis 90 kg, trat Punktegarant Timo Prellwitz an und sicherte seiner Mannschaft schnell und gewohnt souverän den ersten Siegpunkt. Und auch bis 81 kg brauchten die Saalestädter nicht lange zu warten, denn auch Michael Möbius ließ seinem Gegenüber keine Chance und beendete den Kampf vorzeitig mit einer Würge. Überdies bewies Axel Frankenberg, warum er -73 kg zu den Besten der Liga zählt, und erzielte mit einem herrlichen Seoi-nage den schnellsten Sieg des Tages. Bis 66 kg schließlich kam Robert Zimmermann zum Einsatz. Leider konnte er seinen Gegner Peter Nowak nie ernsthaft in Gefahr bringen und musste so über eine Niederlage quittieren. Beim aktuellen Zwischenstand von 3:2 für den SV betrat nun der Chemnitzer Gaststarter Hardy Wittig über 100 kg die Matte. Sein Gegner hieß Josef Geddert, gegen den Wittig bei den Deutschen Meisterschaften der Ü 30 knapp unterlegen war. Doch diesmal ließ sich Wittig nicht überraschen und erkämpfte ein mehr als verdientes Unentschieden. Im Limit bis 100 kg letztlich setzte Gunther Dingler noch einen drauf: Er dominierte seinen Kampf (nach einer kleinen Unachtsamkeit zu Beginn des Kampfes) nach Belieben und erkämpfte den vierten Punkt für die Saalestädter. Somit stand es zur Halbzeit 4:2 für die SV-Cracks.
Zur Rückrunde brauchten nun lediglich noch drei weitere Punkte eingefahren zu werden, um einen Auswärtssieg perfekt zu machen. Aber Tom Storim -60 kg konnte trotz einer sehr ansprechenden Leistung nicht punkten und unterlag nach voller Kampfzeit gegen Martin Schuhmacher mit Yuko. Timo Prellwitz dann stellte mit seinem zweiten Tagessieg die alte Zwei-Punkte-Führung wieder her, wobei er jedoch mit Marco Bartner seinen sehr starken und unangenehmen Gegner hatte. Nun wollte es bis 73 kg Axel Frankenberg seinem Mannschaftskameraden gleichtun und ebenfalls seinen zweiten Sieg einfahren. Doch sein Gegenüber Janis Hill überzeugte mit starkem Griff und einigen gefährlichen Angriffen. Als sich beide Seiten schon mit einem Unentschieden abgefunden hatten, unterlief Frankenberg ein Fehler, welcher ihm 10 Sekunden vor Schluss die Disqualifikation einbrachte und der BC Karlsruhe somit weiterhin Anschluss hielt.
Zur Überraschung der Karlsruher hatten die SV-Cracks Michael Möbius aus- und mit Fridtjof Seiffert eine Nachwuchshoffnung eingewechselt. Nach anfänglichen Problemen, wobei Seiffert sogar in eine Festhalte geriet, konnte er das in ihn gesetzte Vertrauen vollauf rechtfertigen und bezwang seinen Gegner vorzeitig. Und nun wollte Robert Zimmermann (-66 kg) Revanche für die Hinrundenniederlage gegen Peter Nowak nehmen, doch leider konterte dieser Zimmerman bei einem Wurfansatz und gewann so mit Ippon. Bei noch zwei ausstehenden Kämpfen lag der SV hauchdünn mit 6:5 in Front und hatte nun über 100 kg mit Heiko Pultke einen weiteren Kämpfer eingewechselt. Doch Pultke musste schließlich dem Gewichtsunterschied Tribut zollen, wobei er den Karlsruher Christian Wolf indes ein ums andere Mal arg in Bedrängnis brachte. Beim Zwischenstand von 6:6 trat zum finalen Duell -100 kg Gunther Dingler zu seinem zweiten Tageseinsatz an und hatte mit Bernd Beller einen durchaus unangenehmen Gegner vor der Brust. Schnell war klar, dass der Karlsruher einzig das Unentschieden sichern wollte. Doch kurz vor Schluss unterlief diesem ein Fehler und Dingler erzielte mit einem Fußwurf einen Yuko. Nun legte der Karlsruher noch einmal alles in die Waagschale und lief dem Hallenser somit ins offene Messer, da dieser einen Wurfansatz sofort übernahm und den Kampf 5 Sekunden vor Schluss mit Ippon für sich entschied und zum gefeierten Helden der Saalestädter wurde. Somit gelang dem SV der dritte 7:6-Erfolg über den BC Karlsruhe und belegt dadurch weiterhin den 2. Platz in der Tabelle hinter Samurai Offenbach.
Am 8.5.schließlich müssen die SV-Cracks beim Staffelfavoriten und Aufstiegsaspiranten TSG Backnang antreten, welche einen harten Prüfstein darstellen werden. Sollte aber eine ähnliche Leistung abgerufen werden können, ist den Jungs um Trainerin Jeannette Wanke und Mannschaftsleiter Stephan Fröhlich durchaus eine Überraschung zuzutrauen.
Weiter Infos unter www.deutsche-judo-bundesliga.de
Stand: 27. April 2010