Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

Heide Wollert wird Olympia-Siebte 

Beitrag von Sebastian T. Vogel (Pressereferent)

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Heide Wollert wird Olympia-Siebte in Peking/ China

Für Edelmetall hat es nicht gereicht, aber eine beeindruckende Leistung war es gleichwohl. Heide Wollert landete in Peking auf Rang sieben der Konkurrenz bis 78 kg - und das, obwohl sie mit nur etwas mehr als 70 kg zu den Leichtgewichten ihrer Gewichtsklasse zählte.

In ihrem Auftaktkampf gegen die Ukrainerin Maryna Pryshchepa ging sie zunächst mit Koka in Führung, als ihre Gegnerin wegen Ziehens in die Bodenlage mit Shido bestraft wurde. Diese Führung indes währte nur kurz. Mit Harai-goshi spannte die Kämpferin aus der Ukraine Heide nach etwa einer Minute ein, wobei sich die Hallenserin mit Glück und Geschick noch abstützen konnte und nur auf der Seite landete. Diesen Yuko aber konnte Heide mit einem tiefen Ippon-seoi-nage egalisieren und rettete den Koka-Vorsprung mit viel taktischer Cleverness über die Zeit.

Den fünf Minuten in Runde eins folgten 39 Sekunden in der zweiten Runde. Mit einem ihrer Spezialwürfe, dem Te-guruma, konnte sie Vivian Yusuf aus Nigeria sauber auf den Rücken drehen: Ippon für Wollert.

Im Poolfinale wartete mit der Südkoreanerin Gyeong Mi Jeong dann die WM-Dritte des vergangenen Jahres. Nach etwa der Hälfte der Kampfzeit lud die spätere Drittplatzierte unsere Europameisterin dynamisch und kraftvoll mit Ippon-seoi-nage auf und zerstörte die Halbfinalträume Wollerts.

Gegen Michelle Rogers aus Großbritannien startete Heide erfolgreich in das Unternehmen "Bronze". Nach einer Bestrafung wegen Inaktivität für die Hallenserin zwang diese dann ihrerseits die Britin in eine passive Rolle. Zwei Strafen für Rogers und der Einzug in das Trostrundenfinale waren das erfreuliche Ergebnis.

Im Kampf um den Einzug in den Bronzekampf wartete schließlich eine alte Bekannte. Gegen die Französin Stephanie Possamei hatte Heide schon bei der WM 2007 denkbar knapp in ihrem Auftaktkampf verloren, und auch heute war bei der Europameisterin von 2007 Endstation. Nach einer Abtauchtechnik der Französin, die schon mit Waza-ari bewertet wurde, geriet Heide in einen Haltegriff und konnte sich trotz größter Mühen nicht innerhalb der 20 Sekunden befreien.

Heide kann mit ihren drei Siegen und den zwei Niederlagen gegen die beiden späteren Bronzemedaillengewinnerinnen aber erhobenen Hauptes von der Olympia-Tatami gehen. Ihre Kämpfe haben viel Freude beim Zusehen gemacht und sollten ihr Mut geben für die noch kommenden großen Aufgaben.

img Der gesamte Judo-Verband Sachsen-Anhalt jedenfalls gratuliert ganz herzlich und voller Anerkennung Dir, Heide, für die in Peking gezeigten Leistungen!

Weitere Infos auf der Olympiaseite des DJB: Peking 2008 - DJB


 

Stand: 15. August 2008

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