Judo-Verband
Sachsen-Anhalt e.V.

 

 

2. Bundesliga: Halles Judoka entführen Punkt aus Speyer 

Beitrag von Stephan Fröhlich

Am Samstag traten die Judokas des SV Halle zu ihrem vierten Kampf in der 2. Bundesliga in Speyer an. Mit einem Minimalaufgebot von elf Kämpfern wurde die Reise in die Domstadt angetreten. Trotz der unvorteilhaften Ausgangssituation sahen die Cracks um Trainer Frank Hölperl und Mannschaftsleiter Stephan Fröhlich der Herausforderung optimistisch entgegen.

Im ersten Kampf des Tages bis 81 kg trat Michael Möbius für die Hallenser an. Nach einem lange ausgeglichenen Kampf konnte Möbius die siegbringende Technik ansetzen und den Kampf für sich entscheiden. Mit der 1:0-Führung im Rücken kam bis 73 kg Axel Frankenberg zum Einsatz. Auch hier dauerte es bis in die fünfte Minute hinein, bis die kampfentscheidende Wertung fiel und Frankenberg die Matte vorzeitig als Sieger verlassen konnte. Im anschließenden Kampf bis 60 kg gelang es Murat Khajouev nicht, an die Leistungen seiner beiden Teamgefährten anzuknüpfen , und unterlag unglücklich seinem Kontrahenten aus Speyer. Das Duell in der Gewichtsklasse bis 100 kg zwischen dem Franzosen Pierre Guerin in den Reihen der Domstädter und Heiko Pultke entwickelte sich zum härtesten und spannendsten Kampf der Vorrunde. Nachdem Pultke mit einer kleinen Wertung in Führung gehen konnte, drehte Guerin auf und erzielte ebenfalls zwei kleine Wertungen. Diese Mini-Führung konnte der Franzose bis zum Kampfende gegen den engagierten und höchst motivierten Hallenser verteidigen und entschied dieses Duell knapp für sich. Im nächsten Kampf bis 90 kg standen sich der Paralympics-Starter Matthias Krieger auf Seiten der Speyerer und der Militärweltmeister Timo Prellwitz in den Reihen der Saalestädter gegenüber. Allein diese Konstellation versprach Hochspannung. Doch Prellwitz, ungeschlagen im Jahr 2008, spielte seine gesamte Routine aus und konnte den Kampf durch eine Festhalte für sich entscheiden. Leider konnten danach weder Robert Zimmermann bis 66 kg gegen den amtierenden Deutschen Meister Boris Trupka noch Michael Reinhardt über 100 kg ihre Kontrahenten gefährden und verloren vorzeitig. Somit ging der erste Durchgang mit 4:3 an die Gastgeber.

Kopfzerbrechen bereitete den Hallensern die durch die Regularien der Bundesliga verlangte Umstellung der Mannschaft auf drei Positionen. Hierbei setzte Trainer Frank Hölperl alles auf eine Karte und stellte Möbius und Prellwitz jeweils eine Gewichtsklasse höher als in der Hinrunde auf. Somit kam es auch zum Zweitliga-Debüt von Mannschaftsleiter Stephan Fröhlich. Der angestammte 73-kg-Kämpfer musste ebenfalls eine Gewichtsklasse höher antreten und bestritt somit den ersten Kampf der Rückrunde bis 81 kg. Nach einer durch Griffkampf bestimmten ersten Minute zeigte Fröhlich, dass er nicht nur neben der Matte engagiert ist. Bis zur letzten Minute erarbeitete er sich eine komfortable Führung, machte es aber in der letzten Minute durch vermeidbare Fehler noch einmal unnötig spannend. Am Ende rettete er den Sieg knapp über die Zeit und der SV Halle konnte somit zum wichtigen 4:4 ausgleichen. Als nächstes trat wieder Axel Frankenberg an (-73 kg). Und abermals zeigte der Soziologiestudent eine souveräne und konzentrierte Vorstellung und bezwang seinen Gegenüber vorzeitig. Doch leider sollte die 5:4-Führung nur von kurzer Dauer sein. Wie schon im ersten Kampf unterlag Murat Khajouev bis 60 kg. Doch nun schlug wieder die Stunde von Prellwitz (-100 kg). Dieser bezwang seinen 20 kg schwereren Kontrahenten spektakulär mit einem schulbuchreifen Handwurf und war sich somit auch dem Applaus der über 500 Zuschauer sicher. Schon jetzt hatte sich die riskante Aufstellung von Taktikfuchs Frank Hölperl gelohnt, denn als nächstes trat wieder der ehemalige Deutsche Meister Michael Möbius (-90 kg) an. Und nach nicht einmal zwei Minuten Kampfzeit war den Saalestädtern ein Auswärtspunkt sicher, denn Möbius besiegte seinen Kontrahenten nach einem überlegen geführten Kampf. Und nun hatten auch die beiden letzten Kämpfer vom SV, Joseph Porrmann (-66 kg) und Dominik Schneider (+100 kg), Blut geleckt und warfen noch einmal alles in die Waagschale. Doch leider wurden beide für ihren großen Kampfgeist nicht belohnt und mussten die Matte als Verlierer verlassen, wobei besonders Porrmann dem Deutschen Meister Trupka das Leben lange schwer machte.

Trotzdem traten die Hallenser ihre Heimreise zufrieden an, denn man nahm einen wichtigen Punkt aus Speyer mit. In der Tabelle belegt man nun den 7. Platz. In zwei Wochen schließlich kommt es zu einem wegzeigenden Duell. Die Hallenser müssen zum letzten Harteck München (1 Punkt) reisen. Sollte dort gewonnen werden, ist das erklärte Ziel Klassenerhalt zum Greifen nahe.

Weiter Infos unter www.deutsche-judo-bundesliga.de


 

Stand: 17. Mai 2008

img