Schritt für Schritt

Nach der WM der Senioren und der Militär-WM war es für Friederike Stolze noch nicht Zeit zur Sommerpause. Beim letzten Grand Slam vor dem Sommer hieß es vom 25.-27. Juli noch einmal Hajime, dieses Mal in der Mongolei.
In der Hauptstadt Ulaanbaatar, in der circa 50% der Einwohner des Landes leben, war die Sportlerin vom SV Halle das erste Mal auf der World Tour gesetzt. Trotzdem musste sie in der Gewichtsklasse unter 63 Kilogramm in Runde eins ran. Die Koreanerin Lee hatte allerdings nicht so viel Interesse an einem Kampf, holte sich in unter zweieinhalb Minuten drei Shido ab.
Im Poolfinale gab es gegen die Kroatin Simic direkt einen Schreckmoment. Nach 15 Sekunden lag die Anhaltinerin mit Yuko hinten. Von da an mit mehr Druck warf sie nach einer Minute Waza-ari, der auf Ippon hochkorrigiert wurde.
Im Halbfinale wartete die an eins gesetzte Lokalmatadorin und Weltranglisten Zehnte Bold. Die JVST-Athletin musste ordentlich Eindruck hinterlassen haben, denn die Mongolin versteifte sich sehr auf die Griffverhinderung mit folgenden tiefen Angriffen. Die Kampfrichter gaben der Begegnung Zeit sich zu entwickeln, trotzdem musste Friederike nach einer Minute Golden Score den dritten Shido und damit die Niederlage gegen die spätere Turniersiegerin hinnehmen.
Gegen die bodenstarke Französin Deberdt hieß es die Vorteile im Stand zu suchen. Nach der Hälfte der Kampfzeit gelang das auch und Friederike konnte mit ihrer Spezialtechnik Waza-ari erzielen. In der anschließenden Bodenaktion konnte die Französin das Bein befreien und zu einer Festhalte kommen, aus der es kein Entrinnen mehr gab.
Platz fünf ist dennoch das bisher beste Ergebnis auf der World Tour und nach Platz sieben in Astana, einer starken WM und Gold bei der Militär-WM zeigt der Formpfeil weiter nach oben. In der Weltrangliste ist Friederike jetzt nach einem halben Jahr in dieser Gewichtsklasse in den Top 50 und mit Abstand beste Deutsche.
Die World Tour legt jetzt eine zweimonatige Pause ein. Weiter geht’s am letzten Septemberwochenende in China beim Grand Prix Qindao. Wann der nächste Wettkampf mit JVST-Beteiligung ist, steht noch nicht fest.
Bild: IJF / Gabriela Sabau