7 Medaillen im Baltikum

In diesem Jahr war die größte Stadt des Baltikums und Hauptstadt Lettlands, Riga, Austragungsort der Europameisterschaften der Veteranen. Vom 22. bis 25. Mai trafen sich wettkampfwilligen Ü30-Judoka Europas um ihre Besten im Shiai, Ne-waza und Teamwettbewerb zu ermitteln. Von den anfänglich fast 900 gemeldeten Judoka kamen letztendlich 804 aus 36 Nationen im Alter von Anfang 30 bis über 80.
Die Dauerbrennerin des JVST bei Veteranenveranstaltungen, Sylvia Hackel, wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Judoka des JC Halle feierte erst vor kurzem ihr 50jähriges Mattenjubiläum und machte sich selbst das schönste Geschenk. Im normalen Wettkampf konnte sie in ihrer Kategorie F7 -57kg nach einem Freilos und einem 30-Sekunden-Sieg ins Finale einziehen. Dort kam sie gegen eine physisch sehr starke Italienerin nie zu einem guten Griff, bekam sogar einen Shido wegen Stemmens. Danach blieb das Kampfgeschehen unverändert. Sylvia kämpfe für die Goldmedaille, die Italienerin konzentrierte sich aufs Verhindern. Dies mündete im Kampfrichterentscheid, welcher zu Gunsten der alten und neuen Europameisterin aus Halle ausging.
Doch damit nicht genug, auch im Ne-waza Wettbewerb der F7-F9 -63kg war sie nicht zu bezwingen. Erst zwei Siegen durch Festhalte und im letzten Kampf wurde auch ihre Finalgegnerin aus dem Shiai festgenagelt. Doppelgold und mit dem Teamwettbewerb sogar die Chance auf den Hattrick direkt vor Ort. Im Team konnte sie zwar ihre Einzelkämpfe gewinnen, Team Deutschland blieb in der F50 aber ohne Sieg.
Einen ebenfalls sehr erfolgreichen Tag feierte Olaf Rodewald und das, obwohl er mit einer Schrecksekunde begann. Sein erster Gegner aus der Ukraine machte zunächst nicht den Eindruck, als würde er sich gern am Kampfgeschehen beteiligen und hatte schon nach 35 Sekunden zwei Shido für Kampfverhindern gesammelt. Dadurch unter Druck gesetzt, traute dieser sich in einen Angriff und erzielte damit Waza-ari. In der anschließenden Bodensituation konnte sich der Sportler von Grün-Weiß Wittenberg aber direkt die siegbringende Festhalte herausarbeiten. Im Halbfinale kam es zu einer zähen Angelegenheit. Ohne viel Aktion ging der Kampf Richtung Golden Score, doch 20 Sekunden vor Schluss konnte Olaf einen Angriff seines Kontrahenten übernehmen und mit Ippon ins deutsch-deutsche Finale einziehen. Hier kam die erste Wertung dann schon nach 20 Sekunden, Waza-ari. Dies sollte auch die einzige Wertung in diesem Finale bleiben. Nach dem Weltmeistertitel 2022, jetzt auch der Europameistertitel für den Wittenberger.
Ein anderer Wittenberger hatte auch drei Kämpfe auf dem Weg Richtung Medaille zu bestreiten. Nach einem Freilos siegte Wolfgang Löffler (M9/-73kg) im Golden Score mit Ippon. Im Halbfinale unterlag er dem späteren Europameister aus Rumänien vorzeitig im Boden. Im Kampf um Bronze reichte ihm dann schon der erste Fußwurf um sich die Medaille zu sichern.
Zur Titelverteidigung angetreten war Jörg Schenke. Doch die Ambitionen in der M7 unter 100 Kilogramm erhielten direkt einen jähen Dämpfer. In einem ausgeglichenen Viertelfinale wackelte der Sportler vom FSV Magdeburg kurz vor Schluss auf einen Ko-uchi-gari seines britischen Gegners. Dieser sah seine Chance und schob mit allem nach was er hatte und beförderte Jörg so auf den Rücken. Von der Niederlage lies er sich aber nicht entmutigen und siegte in den beiden folgenden Kämpfen mit schönen Techniken vorzeitig und sicherte sich Bronze.
Weitere Bronzemedaillen gab es für Jörgs Vereinskameraden Herbert Steinberg (M9/-81kg) und eine zweite für Wolfgang Löffler im Ne-waza (M7-M9/-81kg).
Platz sieben erkämpfte nach einem Auftaktsieg Frank Panitz in der M7 unter 73 Kg, Toni Semmler (beide FSV Magdeburg) blieb ohne Platzierung.
Der nächste Höhepunkt für die Veteranen werden die Deutschen Meisterschaften der Ü30 in Bochum am 21./22. Juni.
Präsidium und Vorstand des JVST gratulieren den erkämpften Ergebnissen.