Im Rahmen der Erwartungen
Am 02. und 03. März fanden in Leipzig die deutschen Einzelmeisterschaften der Kadetten statt. Das Team aus Sachsen-Anhalt war im Vergleich zum Vorjahr etwas geschrumpft. Neun Athletinnen wollten trotzdem ihre persönlichen Ziele erreichen und in die Platzierungskämpfe eingreifen.
Eine die dies letztes Jahr schon tat, ist Annalie Trensch vom USC Magdeburg. In der neuen Gewichtsklasse -44kg musste sie dieses Jahr jedoch anerkennen, dass die Platzierungen dieses Mal nicht zu erreichen waren. Ähnlich erging es Eleonora Gottfried (-52 kg, SV Halle) und Marianna Lara Nowak (-70 kg, Haldensleber JC). Nele Schmidt (Blau-Rot Pratau) konnte im Schwergewicht zumindest ihren Hoffnungsrundenkampf gewinnen.
Die beste Performance bei den jungen Damen zeigte Milla Kolbe (-70 kg) vom USC Magdeburg. Nach einem vorzeitigen Sieg im Auftaktkampf wurde sie in Runde 2 direkt zu Beginn überrascht und in die Hoffnungsrunde geschickt. Nach zwei vorzeitigen Siegen hieß es Einzug ins kleine Finale für die Magdeburgerin. Nach der Hälfte der Kampfzeit fiel die Entscheidung, leider gegen die Starterin aus Sachsen-Anhalt. Mit Platz 7 aber ein sehr respektables Ergebnis.
Bei den jungen Herren musste auch der Leichteste schon nach 2 Kämpfen die Segel streichen. Alexander Haase (-55 kg, SV Halle) verlor seinen Auftaktkampf gegen den späteren Drittplatzierten und musste auch in der Hoffnungsrunde direkt die Segel streichen. Noch etwas schlechter erwischte das Los Ruslan Butko (-60 kg) vom USC Magdeburg. Gegen den späteren Deutschen Meister war der Kampf leider schnell vorbei. In der Hoffnungsrunde folgte ein vorzeitiger Sieg, bis dann gegen den späteren Fünten der Wettkampf für Ruslan vorbei war.
In derselben Gewichtsklasse startete auch Levan Gognadze vom JC Burg. Nach einem schnellen Auftaktsieg und einem etwas überraschenden Freilos in Runde zwei ging es im Viertelfinale gegen den amtierenden deutschen Meister aus Hessen. In einem völlig ausgeglichenen Kampf kam Levan in der letzten Kampfminute bei gleichzeitigen Angriffen im Kenka-yotsu zweimal etwas zu spät. Beim zweiten Mal nahm er dabei das Standbein seines Gegners von innen weg. Eine Aktion die mit Hansokumake bestraft wurde. Diese Strafe verhinderte leider auch eine weitere Medaillenjagd für den an diesem Tag gut aufgelegten Anhaltiner, das direkte Hansokumake bedeutete auch, dass er aus der Liste gestrichen wurde. LLZ Trainer Stephan Fröhlich sah trotzdem einen starken Wettkampf und Potenzial für nächstes Jahr.
Bei diesen Deutschen Meisterschaften im Limit unter 66 Kilogramm der schwerste Starter aus Sachsen-Anhalt war Albert Rupprich von Germania Halberstadt. Nach einem Freilos legte er in Runde 2 direkt los und holte mit dem ersten Angriff einen Waza-ari. Diesen konnte sein Gegner in der zweiten Wurfaktion auch erzielen und der Kampf ging quasi bei 0 weiter. Dem bisherigen Kampftempo nur angemessen, brachte die nächste Aktion dann den Ippon für Albert. Im Viertelfinale nutzte er nach einer Minute eine Situation im Übergang Stand-Boden clever um den siegbringenden Armhebel anzusetzen. Im Halbfinale hieß dafür dann Judo arbeiten. Nach zweieinhalb Minuten im Golden Score sah es nicht gut aus für Albert. Zwei Shido gegen ihn und der Ansatz vom Gegner brachte ihn sehr ins Wanken. Doch als es so aussah als würde der Halberstädter gleich kippen, schlang sich sein Arm um den Hals des Gegners. Aus der anschließenden Würge fand dieser keinen anderen Ausweg als Abzuschlagen. Finale
Das Finale überbot den vorherigen Kampf noch einmal in puncto Spannung. In einem offenen Duell ging es bis tief ins Golden Score. Nach über der doppelten Kampfzeit wurde ein Abtaucheransatz des Sachsen-Anhaltiners übernommen. Der Mattenleiter gab zunächst keine Wertung, nach Betrachtung des Videos gaben die Außenrichter jedoch das Signal zur Bewertung, Ippon für den Gegner.
Die Enttäuschung über das verlorene Finale war Albert Ruppich noch auf dem Podest deutlich anzusehen. Trainer Stephan Fröhlich zeigte sich jedoch zufrieden mit der Leistung seines Sportlers und wollte das knapp verlorene Finale nicht zu hoch hängen.
Herzlichen Glückwunsch zu Silber von Präsidium und Vorstand des JVST.
Für Sachsen-Anhalt konnte die kleine Delegation einmal Silber und einen siebten Platz erkämpfen. Sieben Sportler haben außerdem im nächsten Jahr noch einmal die Chance ihr Ergebnis bei den Kadetten zu verbessern.
Text: Julius Hannig
Foto: Falk Scherf