Bronze in Kazan
Eine ungewöhnlich schnelle Rückkehr auf die Judomatte erlebte Luise Malzahn am 07. Mai in Kazan, Russland. Nur 4 Wochen nach überstandener Covid-19-Infektion beim Grand Slam in Tiblisi, Georgien, und dem damit verbundenen vierzehntägigen Aufenthalt im Quarantänehotel, ging es für die Hallenserin direkt weiter auf den letzten Stopp der IJF World Tour vor den Weltmeisterschaften in Budapest.
Die Untersuchungen und Tests nach der Rückkehr aus Georgien fielen durchweg positiv aus und ermöglichten eine erneute internationale Leistungsüberprüfung. Keine einfache Aufgabe nach der kurzen Zeit, die sie erst wieder im Training war. Den Trainingsrückstand merkte sie selbst, doch dass Lui weder Mattengefühl noch Kampfgeist verloren hatte, stellte sie direkt im ersten Kampf unter Beweis. Mit "Warmkämpfen" und "locker reinkommen" war hier nichts, denn nach 5:39 Minuten Kampfzeit stand der erarbeitete Sieg über Brolih (SLO) zu Buche. Im zweiten Kampf gegen Ausma (NED) wurde Luise direkt zu Kampfbeginn überrascht und fand danach nur schwer wieder in den Kampf hinein. Die Niederlage ermöglichte ihr aber zumindest noch die Chance auf Bronze über die Hoffnungsrunde. Im Trostrundenkampf gegen Shmeleva (RUS) konnte Luise wieder selbst punkten und beendete den Kampf mit zwei Waza-ari vorzeitig. Im Kampf um Bronze war sie die gesamte Kampfzeit über dominant, lediglich eine Wertung fehlte, um sich den Sieg gegen Prodan (CRO) zu sichern. 15 Sekunden vor Kampfende gelang ihr schließlich die entscheidende Wertung. Die Bronzemedaille war der verdiente Lohn.
Mit diesem dritten Platz ist Luise auch wieder unter den Top 10 der Weltrangliste. Wir gratulieren zu diesem Erfolg!
Wer sich die Kämpfe nachträglich ansehen möchte, findet sie unter live.ijf.org.
Text: Julius Hannig,
Bild: JudoInside.com